Häufige Fragen zum Thema CMD / Kiefergelenksprobleme

Auch wenn wir einige Zeit im Voraus ausgebucht sind, gibt es immer wieder Terminverschiebungen. Falls Sie spontan einen solchen Termin wahrnehmen können, informieren Sie bitte unser Team. Dann registrieren wir Sie gerne auf unserer "Warteliste" und rufen Sie an, wenn kurzfristig ein Termin frei wird.

Wir haben eine Spezialsprechstunde für Kiefergelenksprobleme eingerichtet. Am besten rufen Sie uns an, um den nächstmöglichen Termin zu finden.

Bitte sagen Sie Termine, die Sie nicht wahrnehmen können, mindestens einen Tag vorher ab. Dies gibt uns die Möglichkeit, den Termin an andere Patienten neu zu vergeben.

Wir blockieren Behandlungszeit für vereinbarte Termine verbindlich für Sie. Wenn Sie den Termin nicht wahrnehmen können, bitten wir um Absage mit möglichst mindestens 24 Stunden Vorlauf unter Tel. 08105 - 7 79 91 51. Dann können wir den Termin an andere Patienten vergeben.

Bitte bringen Sie (sofern vorhanden) folgende Unterlagen zur Erstuntersuchung mit:

• Überweisung (vom Hausarzt oder Zahnarzt)
• Vorhandene Aufbiss-Schiene(n), die noch passen
• Kernspin-Aufnahmen (MRT) vom Kiefergelenk

Wenn Sie aktuell in Physiotherapeutischer Behandlung sind, nehmen Sie fünf Tage vor der Erstuntersuchung bitte keine Physiotherapie mehr war (sonst erhalten wir falsche Untersuchungsergebnisse).

Der Mensch steht heute zunehmend unter einer hohen Belastung, sei es in Schule, Ausbildung, Beruf oder im Alltag. Insofern ist es keine Überraschung, dass der Mensch unter hoher Stressbelastung steht. Etliche Menschen verarbeiten diesen Stress vorwiegend im Schlaf und reagieren mit Zähnepressen oder Zähneknirschen. Dadurch entstehen Überbelastungen der Kaumuskulatur und oft auch in Nacken- und Schultermuskeln. Dies kann zu Erkrankungen im Kiefergelenk führen. Die Kerngruppe für Kiefergelenksbeschwerden sind dabei junge Frauen von etwa 14 bis 45 Jahren.

Eine Überbelastung der Kaumuskulatur (meist nachts) strahlt oft auch in Nacken- und Schultermuskeln aus. Die Folgen sind dann oft Kopfschmerzen und Muskelverspannungen oder -schmerzen im Gesicht, Schläfe, Nacken und der Schulterregion. Dies nennt man auch „craniomandibuläre Dysfunktionen“ bzw. CMD.

Kaut man oft und vor allem längere Zeit Kaugummi, so erhöht das die Belastung und der Kaumuskulatur. Wenn jemand schon unter Kiefergelenksproblemen und Muskelschmerzen leidet, steigert Kaugummikauen die Beschwerden.

Wenn man eher gelegentlich Kaugummi kaut, ist dies nicht schädlich. Tägliches und oft sogar stundenlanges Kauen sollte man aber möglichst vermeiden, da dies die Beschwerden oft noch verschlimmert.

Zunächst führt ein erfahrener Behandler einen sogenannte „Funktionsanalyse“ durch und untersucht dabei das Kiefergelenk. Sobald man die Problematik kennt, kann man die Kiefergelenksbeschwerden gezielt behandeln.

Bitte bringen Sie die vorhandene Schiene zur Untersuchung mit. Da es verschiedenste Schienentypen gibt, können wir bei der Funktionsanalyse prüfen, ob vorhandene Schienen zu Ihren Beschwerden passen oder ob evtl. ein anderer Schienentyp eher Ihre Beschwerden lindern könnte. Wir besprechen ausführlich, was aus unserer Sicht des bestmöglichen Behandlungserfolg ergibt

Die Ursache für Schwindel oder Ohrgeräusche (Tinnitus) liegt oft in Zellen im Ohr. Das Kiefergelenk und diese Zellen liegen nur etwa einen Millimeter auseinander. Mitunter können Störungen im Kiefergelenk (insbesondere bei erhöhtem Druck des Kiefergelenks auf die Ohrregion) für Schwindel oder Ohrgeräusche verantwortlich sein.

Da die Ursache aber auch im Ohr liegen kann, ist nicht jede Kiefergelenksbehandlung bei Schwindel oder Tinnitus wirksam. Wir können im Vorfeld leider nicht ermitteln, zu welcher Gruppe Sie gehören. Demzufolge ist eine Aussage, ob die Behandlung Schwindel oder Tinnitus lindern kann, nicht möglich.

Normalerweise setzen wir bei der gezielten Kiefergelenksbehandlung harte Schienen ein. Hierauf lassen sich Zahnkontakte auf Bruchteile eines Millimeters genau justieren und die Zähne auf der Schiene genau einstellen. Werden weiche, biegsame Schienen verwendete, ist so eine genaue Justierung nicht möglich – oft kann man die weichen Materialien auch nicht exakt einschleifen. Demzufolge ist ein positiver Effekt nicht so leicht beeinflussbar wie mit harten Schienen.

„Jig“ kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt „Block“. Die Jig-Schiene wurde von Prof. Erich Wühr beschrieben und entwickelt. Das Besondere an diesem Schienentyp ist ein kleiner Block, der auf die Frontzähne aufgebracht wird. Dies erzeugt den gleichen Effekt, als würde sich der Patient einen Kugelschreiber zwischen die Schneidezähne stecken.

Dieser frontale Block löst einen Schutzreflex im Gehirn aus. Das Gehirn reduziert in Millisekunden massiv die Kraft der Muskulatur und schaltet von „Zubeißen“ auf „Abbeißen“ Die Kaumuskulatur kann nur noch geringe Kräfte erzeugen und nicht mehr mit großer Kraft anspannen. Dadurch lassen sich hohe Kräfte in der Nacht wirksam reduzieren.

Der Block auf den Frontzähnen (wie ein zwischen die Schneidezähne gesteckter Kugelschreiber) löst einen Schutzreflex im Gehirn aus. Der Körper reduziert die Kraft von „Zubeißen“ zu „Abbeißen“. Die erhebliche Kraftreduktion führt zu einer Muskelentspannung und Überbelastungen werden vermieden.

Durch den Einsatz einer Jig-Schiene kommt es zu einer massiven Entspannung der Kaumuskeln, Überbelastungen werden vermieden.

Trägt man den frontalen Block über einen längeren Zeitraum, wirkt die Jig-Schiene wie eine Zahnspange und Backenzähne können aus dem Kiefer aufeinander zuwandern. In der Folge kann der Frontzahnkontakt verloren gehen und ein „frontal offener Biss“ entstehen. Deshalb sollte die Jig-Schiene immer nur für wenige Wochen nachts eingesetzt werden, um solche Zahnverschiebungen zu verhindern.

Gesetzlich versicherte Patienten müssen einen Teil der Kosten selbst tragen. Die Krankenkasse darf Kosten für Funktionsanalyse, Jig-Schiene und Gesichtsbogenvermessung nicht übernehmen.

Privat Versicherte erhalten die Kosten – abhängig vom abgeschlossenen Vertrag – häufig erstattet. Um hier sicher zu gehen, empfiehlt es sich einen Kostenvoranschlag vorab bei der Versicherung einzureichen – dann wissen Sie, ob Ihr Vertrag eine Kostenerstattung vorsieht.

Die Krankenkasse darf Kosten für Funktionsanalyse, Jig-Schiene und Gesichtsbogenvermessung nicht übernehmen. Diese Behandlung fasst man unter den Begriffen "Funktionsanalyse" (Untersuchung) und "Funktionstherapie" (Behandlung) zusammen.

Abhängig vom abgeschlossenem Vertrag, den Sie mit Ihrer Zahnzusatzversicherung geschlossen haben, kann die Funktionsanalyse / Funktionstherapie ein- oder ausgeschlossen sein.

Um sicher zu gehen, dass Ihr Vertrag eine Kostenerstattung vorsieht, empfiehlt sich einen Kostenvoranschlag vorab bei der Versicherung einzureichen.

In der Praxis der dr. med. dent. elmar zellermayer in Gilching verwenden wir keine Abdruckmasse mehr. Stattdessen setze wir eine Spezialkamera ein, mit der die Zähne sanft und in hoher Geschwindigkeit dreidimensional gescannt werden.

Somit können wir auf herkömmliche Abdrücke und eklige Abdruckmasse verzichten!

Vorteile des 3D-Scans

Die Vorteile des 3D-Scans liegen unter anderem in der wesentlich höheren Präzision und schnelleren Erfassung der Kieferstrukturen.

• viel angenehmer – kein Würgereiz wegen Abdruckmasse im Mund
• kleine Kamera im Mund statt Abdrucklöffeln
• Hygienischere Abdruckerstellung
• Schnelle Visualisierung der Kiefer in 3D-Darstellung

Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich CMD-Beschwerden am besten in Kombination zwischen verschiedenen Aufbissschienen mit einer begleitenden Physiotherapie behandeln lassen. Die Linderung der Beschwerden stellt sich dann am schnellsten und nachhaltigsten ein. Wir empfehlen Ihnen, unbedingt einen erfahrenen Physiotherapeuten aufzusuchen, der sich auf Kiefergelenksbehandlung spezialisiert hat.

Sollte (abhängig von Ihren Untersuchungsergebnissen) eine Physiotherapie erforderlich sein, verordnen wir Ihnen diese ("Heilmittelverordnung").